Milchsackhaus - Rheinischer Hof
Stele 2 Milchsackhaus - Rheinischer Hof
Das weiß getünchte herrschaftliche Haus wurde von Mitgliedern der Nümbrechter Familie Milchsack bewohnt. Johann Georg Milchsack (1710-1780) war Haushofmeister des letzten regierenden Grafen Sayn-Wittgenstein auf Schloss Homburg. Direkt gegenüber befindet sich der „Rheinische Hof“, ehemalige Traditionsgaststätte der Familie Vierkötter seit 1867. Das denkmalgeschützte Gebäude wurde in ein modernes Wohnhaus umgewandelt.
Das sogenannte Milchsack-Haus steht in enger Verbindung zur Nümbrechter Linie dieser heute noch existierenden Familie. Johann Georg Milchsack (1710-1780) amtierte als Haushofmeister auf Schloss Homburg. Er begleitete seinen Herrn, Graf Friedrich Karl von Sayn-Wittgenstein-Homburg, auf zahlreichen Auslandsreisen. 1741 wurde er zum Burggrafen berufen und somit in den Adelsstand erhoben. Das zweigeschossige Bürgerhaus aus verputztem Bruchstein gehörte vermutlich den Schwiegereltern des Haushofmeisters. Architektonische Merkmale wie die mächtige Mauerstärke und die äußere Fassade geben dem Bürgerhaus einen herrschaftlichen Charakter. Die Jahreszahl 1744 verweist wahrscheinlich auf das Baujahr.
Direkt gegenüber befindet sich der geschichtsträchtige „Rheinische Hof“. Das mit Schiefer verkleidete Gebäude wurde 1835 errichtet und ist eng mit der Geschichte der Familie Vierkötter verbunden. 1867 wurde der erste Pachtvertrag für den Betrieb einer Gastwirtschaft zwischen dem Eigentümer Ludwig Koch und seinem Schwiegersohn Franz Vierkötter besiegelt. Über die Grenzen des Oberbergischen hinaus war der „Rheinische Hof“ für seine gutbürgerliche Küche bekannt. Der letzte Inhaber Gerhard Vierkötter führte den Betrieb in vierter Generation bis zu seiner Schließung. 2019 wurde das Haus unter Denkmalschutz gestellt. Bei den Sanierungsmaßnahmen blieb die historische Fassade des besonderen Bauwerks im Nümbrechter Ortskern erhalten, im Innern wurde das Haus zu Wohnzwecken umgebaut.