Knabe mit Stab - Knottenweiher

Die Skulptur wurde von dem Bildhauer Clemens Pasch (1910 – 1985) mit klassischen Gestaltungsmitteln geschaffen. Nach einem ehemaligen Gemeindedirektor wird die Knabenfigur von der Nümbrechter Bevölkerung liebevoll „Helmut“ genannt. Der große Weiher vor der Terrasse des Parkhotels entstand in seinem Ursprung als Löschteich nach einem Großbrand im Jahre 1830.

Bronze, Höhe: 260 cm, 1962

Clemens Pasch, geb. 1910 in Issum-Sevelen/Niederrhein, gest. 1985 in Düsseldorf, begann mit einer Lehre zum Schildermaler. 1937 studierte er an der Staatlichen Kunstakademie in Düsseldorf mit dem Schwerpunkt Bildhauerei. 1942-1944 war er Meisterschüler an der Akademie der Bildenden Künste in München. Das umfangreiche Werk des Künstlers widmet sich dem Wesen, der Natur des Menschen. Inspiriert von der Kunst der Antike, weist die Skulptur eine faszinierende Balance auf. Der Künstler wendet als klassisches Gestaltungsmittel den „Kontrapost“ an. Er bezeichnet das Nebeneinander von Stand- und Spielbein einer menschlichen Figur zum Ausgleich der Gewichtsverhältnisse, wobei auch der Stab eine tragende Rolle spielt. Für den Ankauf der Skulptur wurde 1983 der Kunstverein Nümbrecht e.V. gegründet. Die Knabenfigur wird von der Nümbrechter Bevölkerung liebevoll "Helmut" genannt. Diesen Namen erhielt er von dem ehemaligen Gemeindedirektor Dr. Helmut Brocke, der 1983 sein Amt in der Gemeinde aufgab.

Die moderne, im Jahr 2017 neu gestaltete Weiheranlage vor der Terrasse des Parkhotels geht auf einen großen Löschteich zurück, der nach einem verheerenden Großbrand angelegt wurde. 1830 war das komplette Oberdorf mit seinen strohgedeckten Fachwerkhäusern mangels ausreichender Löschmöglichkeiten abgebrannt. Historische Postkarten belegen die frühere Nutzung des Teichs als Freizeitmöglichkeit zu Beginn des 20. Jahrhunderts. Der „Nümbrechter Gondelteich“ von 1913 wird heute als „Knottenweiher“ bezeichnet. Die Herkunft dieses Namens ist nicht belegt. Mit „Knotten“ werden im bergischen Dialekt Menschen abwertend bezeichnet, deren Umgangsformen und Lebensstil als unkultiviert empfunden werden.